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Über den Islam

In den folgenden Menüpunkten finden Sie Grundkenntnisse über den Islam. In einer zusammengefassten Version möchten wir Ihnen den Islam näher bringen.

1 1
Glaubensbekenntnis

Die erste Säule ist die Schahada (türk. şehadet), das Glaubensbekenntnis (das Aussprechen der Bekenntnis zu Gott und seinem Gesandten).

2 2
Das Gebet

Die zweite Säule ist das rituelle Gebet, Salah (türk. namaz) genannt. Nach dem Glaubensbekenntnis ist das rituelle Gebet die höchste Pflicht eines Muslim.

3 3
Das Fasten

Das rituelle Fasten ist eine gottesdienstliche Handlung, die den Menschen Gott näher bringt. Der Körper wird dem Geist unterworfen, womit Selbsterziehung als Geste der Dankbarkeit dargestellt wird.

4 4
Die Armensteuer

Die vierte Säule ist die „soziale Pflichtabgabe“, Zakah (türk. Zekat) genannt. Zakah kann mit „reinigen`` und auch „vermehren`` übersetzt werden.

5 5
Die Wallfahrt

Die fünfte Säule ist die Wallfahrt nach Mekka (Hadsch). Die Pilgerfahrt in diese Stadt auf der arabischen Halbinsel stellt den Höhepunkt im Leben eines Muslims dar.

Was ist Islam?

Islam bedeutet zugleich Frieden, Sicherheit und die freiwillige Hingabe an Gott. Der Islam hat das Ziel, die Menschen auf der Erde und im Jenseits zum Glück und zur inneren Ruhe zu führen. Er hat zu allen Lebenslagen der Menschen Problemlösungen vorgeschlagen. Toleranz, Liebe und Gleichheit sind wichtige Elemente des Islam. Zwischen Islam, Christentum und Judentum gibt es sehr viele Ähnlichkeiten.

Wer ist ein Muslim ?

Die Anhänger des Islam werden mit „Muslim“ bezeichnet. Dieses Wort ist ein arabisches Partizip und bezeichnet diejenigen, die „sich Gott unterwerfen“ und sich „zum Islam bekennen“. Deshalb ist auch die Bezeichnung „Mohammedaner“ falsch. Denn wir sind nicht die Anhänger von Muhammed, auch wird er nicht von Muslimen vergöttlicht, sondern die Muslime glauben nur an den einen und einzigen Gott, der im Islam Allah heißt.

Durch das Aussprechen des Glaubensbekenntnisses, die Schahada, mit der wir bezeugen, dass wir an keinen anderen Gott glauben, außer an Allah und dass Muhammed sein Diener und Gesandte ist, wird der übertritt zum Islam vollzogen. Das Bekenntnis darf nicht erzwungen werden. Die Entscheidung muss mit reinem Gewissen folgen. Eine Taufe wie im Christentum gibt es nicht.

Eine Person, die dieses Bekenntnis abgelegt hat wird Muslim/in genannt. Nach einem Hadis, einer Aussage des Propheten Muhammed (Friede sei mit ihm), hat sich ein Muslim so zu verhalten, dass sich kein Mensch vor dessen Worten und Taten zu fürchten hat.

Unser Prophet Muhammed

Propheten sind Gottesgesandte, die göttliche Botschaften empfangen und verkündigen. Sie sind Vermittler der Offenbarungen Gottes.
Muhammed (Friede sei über ihm) ist der letzte Gesandte Gottes. Ihm hat Gott sein Wort, den Koran, innnerhalb von 23 Jahren offenbart. Er ist Vorbild für die Muslime. Seine Aussprüche, seine Verhaltens- und Lebensweisen wurden von seinen Gefährten festgehalten und als so genannte Prophetentraditionen (hadis) überliefert.

Kindheit und Jugendzeit:

Muhammed (F.s.ü.i.) wurde um das Jahr 570 n. Chr. in Mekka auf der Arabischen Halbinsel geboren und gehörte dem Stamm der Quraish an. Seine Abstammung geht auf den Propheten Ismael, den Sohn Abrahams und Hagars, zurück. Der Prophet verlor früh seinen Vater Abdullah und seine Mutter Amina. Als Vollwaise wuchs er zunächst bei seinem Großvater Abd’al-Muttalib, später bei seinem Onkel Abu Talib auf.

Der Götzendienst (Polytheismus) war zur damaligen Zeit in Mekka sehr verbreitet. Die gesellschaftlichen Lebensumstände dort waren schlecht und grausam.

Der Prophet entwickelte sich bereits vor seiner Gottesgesandtschaft für seine Umwelt und Mitmenschen zu einer vertrauenswürdigen Persönlichkeit und erhielt demgemäß den Beinamen „Muhammed el-Amin“ (Muhammed der Vertrauenswürdige). Jedermann vertraute ihm seine wertvollsten Gegenstände an, die er sonst niemandem übergeben konnte. Gott erwählte ihn als seinen letzten Propheten und bereitete ihn auf seine große Aufgabe vor. Er galt als eine fehlerfreie, makellose Persönlichkeit und war vor Sünden gefeit.

Etwa im Alter von 25 Jahren heiratete der Prophet Khadidja, für die er bereits Handelsbeziehungen übte. Sie hatten zwei gemeinsame Söhne und vier Töchter.

Offenbarung und Botschaft:

Im 40. Lebensjahr (610 n. Chr.) erhielt er die erste Offenbarung Gottes durch den Engel Gabriel auf dem Berge Nur. Dorthin zog er sich bereits öfter zurück, um über die unmoralische Lebensart seiner Gesellschaft nachzudenken, bevor er mit der Gottesgesandtschaft ausgezeichnet wurde.

Vers für Vers, Abschnitt für Abschnitt vervollständigte Gott der Allerbarmer seine Offenbarung in 23 Jahren. Die erste Aussage der Offenbarung Gottes an seinen Gesandten lautete:

„Lies, im Namen deines Herrn, der erschaffen hat,
Er schuf den Menschen aus einem Klumpen Blut.
Lies, denn dein Herr ist der all gütige,
Der (den Menschen) lehrte durch die Feder,
den Menschen lehrte, was er nicht wusste.“ [Koran 96/1-2].

Mit diesen göttlichen Worten begann sein Prophetentum und die Welt konnte sich nun auf die Barmherzigkeit Gottes freuen: „Wir entsandten dich nur als eine Barmherzigkeit für alle Welten“. [Koran: 21/107.]

Die universale Botschaft, die Gott durch seinen Gesandten den Menschen verkündigte, sollte die Gesellschaft verändern.. So kam es zu Gerechtigkeit unter den Menschen und zur Abkehr vom Bösen. Seine Botschaft betonte besonders die hohen moralischen Werte und die Gerechtigkeit. Dies wird in der Sura 68 Vers 4 des Koran deutlich: „Und du besitzest ganz sicherlich hohe moralische Eigenschaften“.

Der Prophet sagte dazu selbst: „Ich wurde entsandt, um hohe edle Charakterzüge zu vervollkommnen“. So erbten wir die prophetischen Werte wie Sanftmut, Friedfertigkeit und Toleranz. Eine Eigenschaft des Propheten war auch, sanftmütig (halim) zu sein. Die Quelle seiner Moral und der Toleranz ist der Koran.

Toleranz und Mitmenschlichkeit :

Sowohl in den heiligen Schriften, als auch in den Werken der Philosophen und der Weisen, taucht der Begriff „Toleranz“ immer wieder auf und stellt die Charaktereigenschaft schlechthin dar. Die Tradition der Toleranz findet ihre Akzeptanz und Fortsetzung ebenfalls in der Spiritualität und Frömmigkeit des Islam.
So legten Gott und der Prophet des Islam allen Menschen gegenseitige Toleranz ans Herz. Deshalb sollte ein Muslim mit Andersdenkenden und Andersgläubigen gütig umgehen und deren Einstellungen und Meinungen respektieren. Darüber lesen wir im Koran:

„Euch euer Glaube, mir mein Glaube.“ (109/6)

So praktizierte der Prophet selbst diese Werte und empfahl uns, tolerant gegenüber anderen zu sein. Er äußerte sich darüber folgendermaßen: „Ein Muslim ist ein Mensch, der mit allen gut auskommt und mit dem man auch gut auskommen kann.“

Zweifellos ist Gott der Barmherzigste der Barmherzigen, er liebt die Menschen, die Mitleid haben. Der Prophet hielt an seiner Toleranz immer fest, auch wenn sein Leid zunahm. Er besaß einen sehr sanftmütigen Charakter, mit dem er auch Böses ertragen und dulden konnte. Nicht-Muslimen tat er nie Unrecht an. Als der Prophet Muhammed in der Gebirgsstadt Taif (in der Nähe von Mekka) mit Steinen beworfen wurde, betete er zu Gott für seine Verfolger mit folgenden Worten: „O mein Herr! Erbarme dich ihrer. Denn mein Volk ist unwissend. Sie wissen nicht, was sie getan haben.“

Vorbild und Beispiel:

Für Muslime ist er ohne Zweifel ein universeller Bote Gottes, der mit seiner Lehre für alle Zeiten einen vorbildlichen Charakter besitzt.
Durch seinen Sanftmut und seine Güte zeigte er einen Weg auf, der für die Menschheit bahnbrechend sein sollte.
Der Gesandte Gottes galt in seiner Umgebung als außerordentlich vertrauenswürdig, wahrheitsliebend, großzügig, hilfsbereit, freundlich, höflich und sehr bescheiden. Außerdem war er innerlich und äußerlich rein, was er auch jedem empfahl. Er war sowohl Prophet als auch Diener Gottes.
Er kümmerte sich sowohl um das soziale Leben seiner Gesellschaft, als auch um das Leben seiner Familie und legte allergrößten Wert auf eine respektvolle Behandlung der Frauen. In seiner Abschiedspredigt äußerte er sich dazu: „Ich empfehle, dass ihr die Rechte der Frauen achtet und diesbezüglich gottesandächtig handelt. Denn ihr habt ein gewisses Recht über eure Frauen, sie haben ein gewisses Recht über euch.“ Aus diesem Grund pflegte er nicht nur ihre Bedürfnisse zu erfüllen, vielmehr zeigte er sich seinen Frauen gegenüber in jeder Hinsicht behilflich und verständnisvoll.
Auch als Ehemann brachte er seiner Frau Freundschaft, Respekt und praktische Unterstützung entgegen und sagte: „Das Paradies liegt zu Füßen der Mütter“. Mit dieser Aussage verdeutlicht er, dass er die Frauenrechte, insbesondere die der Mütter für fundamental hielt.

Toleranz gegenüber Andersgläubigen und Nachbarn:

Seine Lebensweise zeigte gegenüber Angehörigen anderer Religionen großen Respekt und menschliche Nähe. Er lehrte seine Anhänger, dass zu Christen und Juden eine besondere Nähe besteht und dass den Menschen die freie Wahl obliegt, den Glauben an Gott anzunehmen oder abzulehnen, und dass Muslime ihre Mitmenschen mit Güte behandeln sollen. Muhammed sah sich als Nachfolger Jesu und bezeichnete diesen als seinen „Bruder“.
Toleranz gegenüber Nachbarn ist im Islam sowohl eine soziale Aufgabe, als auch ein Gebot; denn Nachbarn kommen gleich nach der Familie.

Die Beachtung der Rechte der Nachbarn und Pflege guter Nachbarschaftlichkeit war für ihn äußerst wichtig. Dabei spielte die Glaubensrichtung des Nachbarn keine Rolle.
Er bekräftigte diese Ansicht mit Nachdruck: „Derjenige ist kein (wahrhaftiger) Gläubiger, der sich satt isst, während sein Nachbar Hunger leidet.“ Desgleichen betonte er: „Derjenige, dessen Nachbarn vor seinen Missetaten nicht sicher sind, ist kein Gläubiger.“

Hidschra (Auswanderung) und Tod :

Der Prophet nahm die Einladung der muslimischen Gruppe der Stadt Yathrib (später Medinat-an-Nabi* und davon abgeleitet al-Medina**) an und wanderte mitsamt allen gläubigen Muslimen dorthin aus. Damit konnte er das Leben seiner Person und die Existenz seiner Gemeinde retten.

Die Auswanderung des Propheten Muhammed von Mekka nach Medina (Yathrib) erfolgte im September 622 n. Chr. In Medina schloss er mit unterschiedlichen Religionsgemeinschaften und Stämmen ein Friedensabkommen. Dank dieses Gesellschaftsabkommens lebten Juden, Christen und Muslime in dieser Stadt ziemlich friedlich zusammen. Das Abkommen bildete die Grundlage für eine friedliche Koexistenz arabischer und jüdischer Stämme, die seit Jahrhunderten im Zwist miteinander gelebt hatten.
Auch die erste Moschee des Islam wurde vom Propheten und seinen Gefährten in Medina errichtet. Ebenso gründete er die erste Gemeinde und Gemeinschaft des Islam. Im Jahr 632 starb er in Medina und wurde in der erwähnten Moschee begraben.
Die wichtigste Botschaft des Propheten des Islam damals wie heute ist das friedliche Zusammenleben aller Menschen.
Die Muslime freuen sich über die gesegnete Geburt ihres Propheten und feiern sie jedes Jahr mit dem Gefühl, das der türkische Sufi Dichter (Mystiker) Yunus EMRE (ca. 1240-1321) zur Feier der gesegneten Geburt des Propheten Muhammed mit dem folgenden Gedicht zum Ausdruck bringt:

Die ganze Welt versank in Licht,

als Muhammed geboren ward,
Man sah kein schwarzes Angesicht,

als Muhammed geboren ward,
Die Huri-Mädchen kamen an,

in Windeln ihn zu wickeln dann,
Sie beugten vor dem Kind sich dann,

als Muhammed geboren ward,
Das weinend´ Kind getröstet war,

er freut die Mutter die gebar,
und gläubig ward der Heiden Schar,

als Muhammed geboren ward,
O Bruder, so sagt Yunus fein,

Blut-Tränen gieß vom Auge dein!
Es warf sich nieder Berg und Stein,

als Muhammed geboren ward.
Koran 35/24: „Wahrlich, Wir haben dich mit der Wahrheit entsandt, als Bringer froher Botschaft und als Warner; und es gibt kein Volk, bei dem nicht früher schon ein Warner erschienen wäre.“

Der Koran

Der Koran ist das Wort Gottes und das größte Werk, das Muhammed der Menschheit hinterlassen hat. Die Sprache des Koran ist Hocharabisch. Koran bedeutet im Arabischen „Lesung“ oder „Rezitation“ und ist für die Muslime die Richtschnur, nach der sie sich bei ihren Handlungen richten. Er enthält 114 Abschnitte, die Suren (Einz.= Sure), die von rund 6300 Versen gebildet werden. Nach islamischer Überzeugung ist der Koran so erhalten, wie er vor etwa 1400 Jahren offenbart wurde. Trotz zahlreicher Übersetzungen ist für die gläubigen Muslime nur der arabische Text verbindlich. Die mündlich wie schriftlich überlieferten Verse des Koran sind unmittelbar nach dem Tode des Gesandten gesammelt und in der bis heute gültigen Form geordnet worden.

Die heiligen Worte des Koran, die in 23 Jahren offenbart worden, enthalten religiöse wie weltliche Gebote, Verbote und Weisungen für das tägliche Leben der gläubigen Muslime.

Moschee / Gotteshaus

Die arabische Welt bezeichnet die Moschee mit dem Wort masdschid, was der Form nach ein vom arabischen Verb „sa-dscha-da“, „sich (im Gebet) niederwerfen“, abgeleitetes nomen loci, eine Örtlichkeitsbezeichnung ist für den „Ort, an dem man sich im Gebet für Gott niederwirft“. Die andalusisch-maurische Abwandlung des arabischen masdschid, nämlich mesquita ist es schließlich, auf das wir unser deutsches Wort „Moschee“ etymologisch zurückführen. Die Türken verwenden dieses Wort in der türkisierten Form mescit (sprich:mesdschid) heute für kleinere Moscheen, bzw. Gebetsräume als örtlich nahe gelegene Zwischenlösung zur zentralen, im Stadtteilmittelpunkt gelegenen Zentralmoschee bzw. eigentlichen Moschee. Diese bezeichnen die Türken im Unterschied zur arabischen Welt eher mit dem ebenfalls arabischen Wort camii (sprich: dschami). Es leitet sich ab aus dem Verb für „versammeln, einen“. Denn die Moschee ist als Gotteshaus auch gleichzeitig ein Ort, der die Menschen zusammenbringt, sie zusammenhält und damit eint, ein Ort des Zusammenkommens und des Zusammenfindens, ein Ort der Einheit und des Zusammenhalts.

Als solcher Ort ist die Moschee zwar hauptsächlich aber nie allein als Gebetsstätte zu denken: Sie vereint hier – auch wieder ganz im Sinne ihrer Wortbedeutung – die Gebetsstätte mit anderen Einrichtungen des religiösen und sozialen Lebens. Denn die Moschee als Ort der Religiosität ist der Ort, an den sich die Gläubigen nicht nur hinwenden, um hier ihre Gebete und ihre sonstigen gottesdienstlichen Handlungen zu verrichten, sondern auch und gerade der Ort, in dem sie zunächst Wissen um ihre Religion zu erlangen suchen. Denn Moscheen einen unter ihrem Dach bzw. ihrer Kuppel auch die religiöse Gelehrsamkeit und sind damit ein Ort der Wissensvermittlung. Nicht umsonst finden wir in der Geschichte des Islam islamische Gelehrsamkeit immer kumuliert um eine Moschee, die sich dann auch baulich manifestiert in Form der ihr angeschlossenen oder zumindest örtlich sehr nahe gelegenen Medrese. In dieser Eigenschaft waren und sind Moscheen also immer auch Volks- bzw. Hochschule. Hierhin wendet sich, wer seine Religion nur ausleben will, hierhin wenden sich aber auch und gerade diejenigen, die zunächst das Wissen über ihre Religion erlangen oder vertiefen wollen: angefangen vom religiösen Basiswissen für Kinder und Jugendliche, der religiösen Unterweisung, über das Erlernen des Arabischen, um den Koran richtig lesen und rezitieren zu können als erster Schritt der inhaltlichen Erschließung seiner, bis hin zu weiterführendem religiösen aber auch allgemeinenWissen.

Muslime fanden in Moscheen aber auch immer einen Ort für die Weitergabe und die Entfaltung ihrer Wohltätigkeit und Großherzigkeit. So entstanden um Moscheen herum auch immer wohltätige Stiftungen, die dem Gemeinwohl dienten und hier Armenküchen zur Speisung der Bedürftigen, Gästezimmer für Reisende, Behandlungszentren, Bäder u.ä. karitative Einrichtungen zur Verfügung stellten. Derart entstanden um Moscheen regelrecht Komplexe. In Deutschland schließen sich diesem u.A. noch an Einrichtungen für Integrations- und Dialogangebote.

Die erste Moschee in der Geschichte des Islam ist diejenige, die unser Prophet Muhammad (Friede sei mit ihm) während seiner Auswanderung von Mekka nach Medina, der Hedschra, in Kuba errichtet hat. Angekommen in Medina errichtete er hier dann die nach ihm benannte Prophetenmoschee, die „Masdschid el-Nabawi“ Diese Moschee wurde, obwohl zunächst einfach in der Bauweise, zum Vorbild für alle folgenden Moscheen in der Geschichte des Islam. Im Laufe der Zeit haben sich verschiedene Architektur- und Baustile in der islamischen Welt entwickelt, so dass wir hier von einer Moschee türkischer, arabischer, maghrebinischer, indischer etc. Provenienz sprechen und diese wiederum einer Epoche zuordnen können. So unterscheidet z.B. die osmanische Bauweise drei Epochen: „die Frühzeit“, die „klassische Zeit“ und „die Imitationszeit“. Die klassische Zeit hat ihren Höhepunkt erreicht mit den Werken des Großbaumeisters Sinan. Zahlreiche Moscheen, Bibliotheken, Brücken und andere Meisterwerke wie z.B. die Süleymaniye Moschee in Istanbul und die Selimiye Moschee in Edirne zeugen heute noch von der unübertroffenen Architekturkunst des Mimar Sinan. Zu den wichtigsten Merkmalen der klassischen Zeit gehören eine große Ganzkuppel und vier Halbkuppeln. Die DITIB-Zentralmoschee in Duisburg folgt in seiner Architektur eben dieser klassisch-osmanischen Bauweise. Die Kunst, die Anmut und die Ästhetik der Moscheebauten aus der klassisch-osmanischen Zeit fasziniert auch heute noch Besucher aus der ganzen Welt. Es ist dabei nicht nur die Kalligraphie, die Ornamentik und die innere Dekoration der Moscheen, die ihre Anmut ausmachen, sondern auch die Harmonie zwischen Kuppeln, Minaretten, Säulen und Türen. Wenn diese Kunstwerke Architektur mit Kalligraphie und Ornamentik vereinen, verleihen sie mit ihrer Kunst und ihrer Ästhetik auch der göttlichen Wahrheit Ausdruck. Die wichtigsten inneren Elemente einer Moschee sind die Gebetsnische (mihrab), die Vortragskanzel (kürsü), die Predigtkanzel (minber) und die Galerie für den Muezzin (müezzin mahfeli).

Die Grundsäulen des Islams

1. Das Glaubensbekenntnis
2. Das Gebet 
3. Das Fasten 
4. Die Armensteuer 
5. Die Wallfahrt

1. Das Glaubensbekenntnis
Die erste Säule ist die Schahada (türk. şehadet), das Glaubensbekenntnis (das Aussprechen der Bekenntnis zu Gott und seinem Gesandten). Sie ist die Grundlage für alle anderen religiösen Pflichten. Wer vor Zeugen sagt „Ich bezeuge, dass es keinen anderen Gott gibt außer ihm, und ich bezeuge, dass Muhammed sein Diener und Gesandter ist“ bekennt sich zum Islam und wird damit zum Muslim. Dieses Bekenntnis zu Gott schließt seine Engel und die Propheten, die heiligen Schriften, die Auferstehung der Toten und das jüngste Gericht sowie die Prädestinationslehre (Vorherbestimmung) mit ein.

Niemand darf gezwungen werden, sich zum Islam zu bekennen, weil der Glaube eine Sache des Gewissens, der freien Entscheidung und Überzeugung ist.

2. Das Gebet

Die zweite Säule ist das rituelle Gebet, Salah (türk. namaz) genannt. Nach dem Glaubensbekenntnis ist das rituelle Gebet die höchste Pflicht eines Muslim. Es wird vor dem Sonnenaufgang, mittags, nachmittags, abends und in der Nacht und an jedem geeigneten und sauberen Ort verrichtet. Eine besondere Stellung nimmt das Freitagsgebet in der Moschee ein. Das Gebet verbindet die Rezitation ausgesuchter Suren mit Bittgebeten und Lobpreisungen in arabischer Sprache mit rituellen Bewegungsabläufen. Der Betende beabsichtigt, die Gegenwart Gottes in seinem Herzen zu spüren. Dadurch soll der Gläubige von Schlechtem abgehalten werden und sich Gott zuwenden. Unter bestimmten Umständen kann ein Muslim von der Flexibilität seiner Religion Gebrauch machen und die für bestimmte Tageszeiten vorgegebenen Pflichtgebete, die versäumt wurden, nachträglich verrichten.

Wann wird gebetet?
Es gibt fünf Gebete am Tag: vor Sonnenaufgang wird das erste Gebet, das Morgengebet verrichtet. Mittags, ungefähr eine 3/4 Stunde nach der Senkrechtstellung der Sonne das Mittagsgebet, am späten Nachmittag das Nachmittagsgebet, nach dem Untergang der Sonne das Abendgebet und ungefähr 80 Minuten nach Sonnenuntergang das Nachtgebet.

Wo wird gebetet ? 
Sofern es möglich ist, wird das Gebet gemeinsam in der Moschee verrichtet. Wenn dies nicht möglich ist, kann man es auch selbständig zu Hause verrichten. Hauptsache ist, dass der Gebetsplatz sauber ist, weshalb man hierzu ein Gebetsteppich, oder irgendeine andere saubere Unterlage verwendet. Frauen und Männer können mit den Kindern zusammen in der Moschee ihre Gebete verrichten, sofern es keine separaten Gebetsräume gibt. Die Kinder können dabei zwischen den Männern und Frauen beten.

Wohin richtet man sich ?
Die Gebetsrichtung ist vorgegeben: von jedem Ort der Welt muss sich der Muslim beim Gebet gen Kaaba in Mekka wenden.

Was ist die Kaaba ?
Die Kaaba wurde vor tausenden von Jahren auf Gottes Anweisung von Abraham und seinem Sohn Ismael da errichtet, wo auch das erste Gebetshaus errichtet wurde. Dieses würfelförmige, quadratische Gotteshaus war in vorislamischer Zeit Ziel für Pilger vieler Stämme der arabischen Halbinsel.
Im Laufe der Geschichte haben die Kinder Abrahams seine monotheistische Religion verlassen und wandten sich der Götzendienerei zu. Die Bwewohner Mekkas brachten jedes Jahr etwa 360 Götterstatuen in der Kaaba unter. Der Prophet Muhammed entfernte sie aus der Kaaba und führte sie in ihre ursprüngliche Funktion zurück. Heute pilgern die Muslime jedes Jahr zu diesem Gotteshaus.

Was liest man im Gebet ?
Im Gebet werden sowohl Verse als auch ganze Suren aus dem Koran auswendig vorgetragen. Andererseits werden an Gott Bittgebete gerichtet, die vom Propheten überliefert sind. Das Gebet verbindet die Rezitation ausgesuchter Suren mit Bittgebeten und Lobpreisungen in arabischer Sprache mit rituellen Bewegungsabläufen. Der Betende beabsichtigt, die Gegenwart Gottes in seinem Herzen zu spüren. Dadurch soll der Gläubige von Schlechtem abgehalten werden.

3. Das Fasten

Die dritte Säule ist das rituelle Fasten, Saum (türk. oruç) genannt. Im neunten Monat des islamischen Mondkalenders, dem Ramadan (türk. ramazan), ist Muslimen von der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang jede Form der Nahrungs- und Genussmittelaufnahme sowie der Beischlaf untersagt. Das rituelle Fasten ist eine gottesdienstliche Handlung, die den Menschen Gott näher bringt. Der Körper wird dem Geist unterworfen, womit Selbsterziehung als Geste der Dankbarkeit dargestellt wird. Fastende sollen lernen, mit jenen mitzufühlen, die hungrig oder durstig sind. Dabei zeigen sich die Muslime besonders gegenüber Bedürftigen solidarisch. Der Ramadan wird mit dem Ramadanfest (arab. id al-fitr / türk. ramazan bayramı) abgeschlossen.

4. Die soziale Pflichtabgabe

Die vierte Säule ist die „soziale Pflichtabgabe“, Zakah (türk. Zekat) genannt. Zakah kann mit „reinigen“ und auch „vermehren“ übersetzt werden. Muslime sind verpflichtet, einmal im Jahr Arme und Bedürftige zu unterstützen, um somit ihr Vermögen zu „reinigen“ und mit göttlichem Segen zu vermehren. Die Höhe der Abgabe beträgt jährlich 2,5 % des Vermögens. Muslime helfen anderen Menschen privat oder über Hilfsorganisationen.

5. Die Wallfahrt nach Mekka (hadsch)

Die fünfte Säule ist die Wallfahrt nach Mekka (Hadsch). Die Pilgerfahrt in diese Stadt auf der arabischen Halbinsel stellt den Höhepunkt im Leben eines Muslims dar. Diese findet im letzten Monat (Dhu’l-Hidschdscha) des islamischen Mondkalenders statt. Jedes Jahr pilgern rund drei Millionen Muslime in die heilige Stadt und durchlaufen einen besonderen Weihezustand. Die Kaaba, ein würfelförmiges, leer stehendes Gebäude, ist das Zentralheiligtum der Muslime. Ihren besonderen Wert hat sie auch dadurch, dass sie die Gebetsrichtung ist. Während der Wallfahrt, bzw. zum Abschluss, wird weltweit das Opferfest gefeiert. Hierbei wird im Gedenken an die Bereitschaft Abrahams, seinen Sohn Ismael zu opfern, Klein- und Großvieh geopfert.

Woran glaubt ein Muslim?

Der Glaube im Islam ist auf 6 Grundlagen aufgebaut. Der Muslim glaubt an:

  • die Einheit Gottes
  • die Gesandten Gottes, u.a.: Adam, Noah, Abraham, Jakob, Josef, Moses, David, Salomon, Jesus, Muhammed
  • die offenbarten (heiligen) Bücher Psalter, Thora (Altes Testament), Bibel (Neues Testament), Koran
  • die Engel: z.B. Gabriel, Michael, Israfil und Azrael
  • den Jüngsten Tag und die Auferstehung
  • die Vorherbestimmung (Schicksals-Predestination)

Wenn sich der Mensch zu diesen Glaubensgrundlagen bekennt, werden ihm damit Aufgaben auferlegt, die er gegenüber Gott, den Menschen und der Umwelt hat. Diese sind zum Teil in den fünf Säulen des Islam definiert.

Islamische Moralvorstellung

Der Koran und die Sunna (die Handlungen und Aussagen des Propheten, die zunächst mündlich weiter tradiert und dann in schriftlicher Form fixiert und kanonisiert wurden), die beiden Hauptquellen des Islam, regeln das Verhalten der Menschen gegenüber Mensch und Gott. In beiden Quellen werden bestimmte Rahmen und Vorschriften gesetzt, die im Diesseits für das Miteinander notwendig sind und den Muslim in ein glückliches und verdientes Jenseits geleiten sollen. Gegenstand der Texte sind sowohl spirituelle als auch alltägliche gesellschaftliche Themen.

Die Moral beginnt, in dem der Mensch sich von Schlechtem und von Ungehorsam distanziert, gleichzeitig aber die Liebe und die Neigung für das Gute festigt. Er erlangt die moralischen Werte in dem er Gott von ganzem Herzen lobpreist. Denn dadurch, dass er sich Gott und seiner Nähe bewusst wird, erlangt der Mensch wahren spirituellen Genuss.

Der höchste Punkt, den ein Mensch erreichen kann ist, wenn er sich die eigenen Fehler eingesteht, sich fortan von diesen distanziert und auf Gottes Gnade in dieser Angelegenheit hofft. Gleichzeitig sollte man sich nicht aus Angst vor der Strafe von diesen Fehlern fernhalten, sondern rein, weil es Gottes Wille ist und man auf die Liebe Gottes hofft.

Der Mensch hat moralische Verpflichtungen gegenüber sich selbst, seinen Nächsten und Gott: er muss erstens sein Möglichstes tun, um seinen Körper und seine Seele biologisch und psychologisch in Takt zu halten. Zweitens ist er gegenüber der Gesellschaft dazu verpflichtet, Freundschaften zu schließen, diese Aufrecht zu erhalten und die Nächstenliebe zu verbreiten. Ferner muss er für den Frieden beitragen und respektvoll mit den Rechten anderer Menschen umgehen. Drittens hat er moralische Verpflichtungen gegenüber Gott.

Eines der wichtigsten Aufgaben jedes Muslim ist es, sich für das Gute einzusetzen und sich gegen das Schlechte zu verwahren. Dafür sollten Sprache und Seele im Einklang sein, denn der Prophet (Friede sei über ihm und Heil) hat gesagt: „Der Glaube eines Dieners ist nicht eher in Ordnung, bis sein Herz in Ordnung ist, und sein Herz ist nicht eher Ordnung, bis seine Zunge in Ordnung ist.“ In einer weiteren Überlieferung wiederholte er
„Wer an Allah und den Jüngsten Tag glaubt, soll Gutes sprechen oder schweigen.

Gerechtigkeit und Menschenrechte im Islam

Der Islam, der in einer archaischen Gesellschaft offenbart wurde, hat sowohl zu den Anfangszeiten, als auch heute unter den Menschen Gerechtigkeit vermittelt und ihnen viele Rechte eingeräumt. So ist zunächst die Würde des Menschen unantastbar. Dies betonte der Prophet Muhammed (FsüI) folgendermaßen: „ Wahrlich, euer Blut, euer Besitz und eure Ehre sind unantastbar.“

Die Würde jedes einzelnen Menschen wird im Koran betont denn Allah spricht uns im Vers 13 der Sura 49 folgendermaßen an:

„Oh ihr Menschen, Wir haben euch aus Mann und Frau erschaffen und zu Völkern und Stämmen gemacht, auf dass ihr einander erkennen möget…“

Mit diesem Vers wird die Gleichstellung aller Menschen betont, welches auch der Prophet folgendermaßen erklärte:

„Allah ist Einer und euer Stammvater (Adam) ist einer. Ein Araber ist nicht besser als ein Nicht-Araber, und ein Nicht-Araber ist nicht besser als ein Araber, und ein roter Mensch ist nicht besser als ein schwarzer Mensch und ein schwarzer Mensch ist nicht besser als ein roter Mensch…“

Der Schutz des Menschen und die Gerechtigkeit werden weiterhin folgendermaßen in den Quellen aufgegriffen:

„Gott befiehlt euch, die anvertrauten Güter ihren Eigentümern zurückzugeben; und wenn ihr zwischen zwei Menschen richtet, nach Gerechtigkeit zu richten…“

(Koran, 4:58)
Die Gerechtigkeit wird unerlässliches befohlen:

„…Und der Hass gegen eine Gruppe soll euch nicht (dazu) verleiten, anders als gerecht zu handeln. Seid gerecht, das ist der Gottesfurcht näher…

(Koran, 5:8)

Stellung von Maria und Jesus

Maria und Jesus werden in der islamischen Tradition und im Koran als besondere Menschen verehrt. Insbesondere in zwei verschiedene Suren, der 19. Sure „Meryem“ als auch die Sure 3 mit dem Namen “Die Sippe Imrans” ist dem Andenken des Lebens Jesu und Marias gewidmet. Sie erzählen die Geschichte der Geburt und der Kindheit von Maria, Johannes dem Täufer und schließlich von Jesus.

Maria im Koran

Maria wird im Koran als eine fromme und ehrwürdige Frau vorgestellt. Sie ist die Frau, die von Allah auserwählt wurde (vergl. Sure 3, Vers 42). Folgende Ereignisse widerspiegeln sich in den heiligen Texten des Islam: Marias Vater Imran, versprach Gott, wenn Gott ihm und seiner Frau ein Kind schenken würde, werde er es weitergeben, damit es dem heiligen Tempel dient. Gott nahm Imrans Gebet an und schenkte ihnen eine Tochter. Meryem, wie Maria im Koran erwähnt wird, wuchs zunächst unter der Obhut von Zacharias (Zekeriyya) auf. Später wird Josef sich für die Bedürfnisse Marias kümmern. Maria, die weiterhin im Tempel diente, traf eines Tages den Engel Gabriel. Er verkündete ihr die Botschaft, dass sie ein Sohn bekommen werde (Sure 19, Vers 16-21). In der Sunna und in den islamischen Geschichtswerken wird aufgeführt, wie Joseph mit ihr in ein fernes Land zog (Ägypten, Damaskus etc.), wo sie dann auch ihr Kind gebar. Nach diesem Zeitpunkt gibt es aber in den islamischen Quellen kaum Informationen über Marias Schicksal.
Maria, wurde im Koran und in der Sunna als eine der vorbildlichsten Frauen dargestellt. Sie ist die einzige Frau im Koran, die namentlich erwähnt wird. Die 19. Sure im Koran wird nach ihrem Namen benannt. Ihr Anstand, ihre Frömmigkeit, aber auch Eigenschaften wie Sündenlosigkeit wurden öfter in den Quellen erwähnt.
Maria hat immer eine äußerst wichtige Position in der islamischen Gesellschaft dargestellt und noch heute werden gerne die Kinder mit dem Namen Meryem ausgezeichnet.

Jesus im Koran

Jesus wird im Koran und in der islamischen Tradition als einer der großen Propheten (ululazm) verehrt. Im Koran und in der islamischen Literatur hat der Name „Jesus“ die Form ‚Isâ. Mehrfach wird Jesus im Koran mit seinem Beinamen „al-Ma-sîh“, genannt; allerdings erklärt der Koran diesen Titel nicht näher.

Seine wundervolle Geburt, seine Aufgaben, der Tod und die Auferstehung sind Ereignisse die im Koran teilweise ausführlich aufgeführt wurden.

Gott schuf Jesus als ein „Zeichen“ seiner Barmherzigkeit gegenüber den Menschen in aller Welt, da durch Jesu Predigt später viele Menschen zum Glauben an den einen Gott kommen sollten. Um auf das Wunder der Jungfrauengeburt hinzuweisen, nennt der Koran Jesus immer „den Sohn der Maria“. Denn der Koran teilt die christliche Vorstellung, dass Maria eine Jungfrau war, als sie Jesus gebar(vgl. Sure 21 , 91 ). Bereits in diesem Geburtsbericht wird Jesus als ein Geschöpf Gottes wie alle Menschen angesehen. Der Koran betont, dass Jesus Gott als seinen Herrn und Schöpfer bekennt. Der Koran sieht die Aufgaben Jesu vor allem darin, dass er als Prophet die „Kinder Israel“, die von den Lehren Moses abgefallen waren, erneut in den Gehorsam gegenüber Gott und seinen Geboten ruft.

Wie andere Propheten erhält auch Jesus die Erlaubnis von Gott, als Beweis für seinen göttlichen Auftrag „Zeichen“ oder Wunder zu tun.

Erwähnt wird vor allem die Erschaffung lebender Vögel aus Lehm (Sure 3, 49; 5, 110). Auch Krankenheilungen und Tote Erwecken Jesu werden im Koran erwähnt, doch ohne die in den Evangelien erzählten Einzelheiten (Sure 3, 49; 5, 110). Auch der Koran erwähnt, dass Jesus besonders heftigen Anfeindungen ausgesetzt gewesen ist und dass deshalb Gott ihn gestärkt hat durch den „Heiligen Geist“ (Sure 2, 87; 5, 110).

Das Fasten im Islam

Das Fasten, als ein Zeichen der Dienerschaft Gottes ist sowohl in den vor-islamischen Religionen ein Gebot als auch im Islam. Allah, der Erhabene, teilte uns dies folgendermaßen mit: „O ihr, die ihr glaubt! Das Fasten ist euch vorgeschrieben, so wie es denen vorgeschrieben war, die vor euch waren.“(2:183).

Das Fasten ist die Dritte von fünf Säulen im Islam. Das eigentliche Ziel des Fastens ist, Gottes Anerkennung zu erlangen. Deshalb wird am Tage sowohl keine Nahrung aufgenommen als auch die Enthaltsamkeit des Menschen dargelegt. Für alles gibt es eine Spende; und die Spende des Körpers ist das Fasten. Durch Zekat, die Pflichtgabe, reinigt der Mensch sein Vermögen und durch das Fasten seinen Körper. Denn während dieser Zeit bemüht der Gläubige sich von unreinen Gedanken loszureißen. Hier haben wir auch die Möglichkeit unsere Dankbarkeit an Gott, für seinen unendlichen Segen zu beweisen.

Lasst uns mit all unseren Organen fasten

Muslime sind ab der Pubertät diesem Gebot verpflichtet. Durch das Fasten vermeidet der Mensch Schlechtes zu begehen. Das Fasten hilft Menschen vor Sünden und somit vor der Ferne Gottes im Diesseits und Jenseits zu bewahren. Der Fastende erreicht die spirituelle und die körperliche Ruhe, wenn er sich nicht mit Hunger und Durst beschränken lässt. Denn Sinn des Fastens ist nicht allein den Magen vor Genüssen zu wahren, vielmehr sollen alle Organe des Menschen ihrem Pflichtgefühl bewusst werden, damit der Mensch seine Dankbarkeit an Allah innerlich spüren kann. Der Mensch sollte in der Lage sein, seinem Ego, wenn es übermäßige Wünsche hat, Widerstand zu leisten und seine Wut zu bewältigen. Er sollte vermeiden anderen Schaden zuzufügen und den Frieden zu stören. Denn der Mensch ist für das Stiften von Frieden auf Erden. Durch das Fasten trainiert der Mensch mit seinem Willen umzugehen und seine Triebe unter Kontrolle zu halten. Die Freigebigkeit im Iftar lehrt den Menschen zu bewirten und zu teilen. Iftar ist dasAbendessen, das unmittelbar nach Sonnenuntergang zum Fastenbrechen eingenommen wird. Das Tarawih-Gebet stärkt in der Gemeinde Gefühle wie Freude und Eifer zu teilen. Es ist das Gebet, das nachts speziell im Ramadan zusammen mit dem täglichen Nachtgebet verrichtet wird. Sahur zeigt uns was Nutzen und Segen ist. Es ist das Essen, womit man sich vor dem Beginn des Fastens bei Frühlicht für das Fasten tagsüber stärkt.

Wenn unsere Rituale, die wir tagtäglich verrichten unsere ethischen Werte und unser Sozialverhalten nicht bemerkenswert beeinflussen, kann dies ein Zeichen für unser Fehlverhalten in unserem religiösen Leben/Alltag sein.

Es ist mit Vorsicht zu betrachten, das Fasten auf Hunger, Durst und Verzicht von Beischlaf zu beschränken. Das Fasten belehrt den eiligen Menschen auch die Ruhe zu bewahren. Es belehrt ihn seine unendlichen Wünsche und Triebe unter Kontrolle zu halten. Es hilft ihm keine Sünden zu begehren.

Durch Fasten können die Fastenden die Situation der hilfsbedürftigen Menschen viel besser nachvollziehen, wenn wir das gleiche Leid zu spüren bekommen. Menschliche / humane Werte wie Hilfsbereitschaft werden in den Vordergrund gebracht, und somit entwickeln sich unsere ethisch-moralischen Werte weiter wie Gott, der Barmherzige, es wünscht. Allah hat es sicherlich nicht nötig, dass wir eine Zeit lang verhungern. Um seinetwillen werden wir tagsüber zwar nicht speisen, aber der wahre Sinn des Fastens ist die menschlichen Werte in uns zu verbessern.

Unser Prophet Muhammed, Friede sei über ihn, erklärt dieses Gebot der Aufrichtigkeit folgendermaßen: „Wer nicht aufhört zu Lügen und Arbeit durch Lüge zu leisten, dem wird Gott kein Wert darauf geben, dass er weder gegessen, noch getrunken hat.“ In einer weiteren Überlieferung teilt er mit: „Wer immer im Monat Ramadan aus reinem Glauben und in der Hoffnung Allahs Lohn betet, dem werden alle seine vergangenen Sünden vergeben.“

Nutzen des Fastens

  • wertet unsere ethischen Werte auf,
  • bewahrt uns vor Schlechtem,
  • belehrt den Menschen gütig zu sein. Durch das Fasten können die Menschen das Leid der Hilfsbedürftigen besser empfinden,
  • macht den Menschen körperlich und spirituell gesund,
  • bringt dem Menschen Geduld bei,
  • belehrt den Menschen den wahren Wert des Segens zu verstehen.

Menschen erreichen – Arme, Alleinstehende und Waise

Der Koran bereitet unsere Seele und unseren Geist für die bevorstehende unendliche Reise Rückkehr zu Ihm vor. Die Spenden – Fitre, ramadantypische Abgabe an Armen und Bedürftigen und Zekat, Pflichtabgabe für die Wohlhabenden an die Armen und Bedürftigen, jährlich 2,5 Prozent des eigenen Hab und Guts – heilen die sozialen Wunden. Durch das Ramadanfest bewegt sich die Gesellschaft in Gnade, Einheit und Begeisterung.
Mevlana ar-Rumi, Yunus Emre, Ahmed Yesevi und Haci Bektaş Veli und viele weitere muslimische Mystiker, die sich mit der Lehre des Islam intensiv beschäftigten, haben den Ramadan als eine Gelegenheit verstanden, die spirituellen Werte zu erziehen. Sie bezeichnen Ramadan als ein Monat der Gnade und der Liebe.

Der Prophet sagt: „Das Fasten ist ein Schutz; so soll er (während des Fastens) weder Schändlichkeit noch Torheit begehen; und wenn jemand ihn zum Zweikampf auffordert oder beschimpft, soll er ihm zweimal sagen: ‚ich faste.‘“
Eine wichtige Funktion dieser Zeit ist, dem Menschen, der in der heutigen Gesellschaft immer mehr sich vom sozialen Umfeld abreißt, alleine ist und sich immer mehr von menschlichen Werten entfremdet hat, in das gemeinschaftliche Leben wieder zu gewinnen und einzugliedern.

Seit dem Fastengebot vor ca. 1400 Jahren haben Muslime diesen Monat als eine Gelegenheit betrachtet, die Gerechtigkeit und Hilfsbereitschaft unter den Menschen zu verbreiten. In der gesamten Phase haben sie sich bemüht, Hungersnot entgegenzuwirken, armen Menschen zu helfen und die Waisen zu unterstützen. Diese dauerhafte Tat ist gewiss ein beispielhafter Vorzug.

Der Ramadan sollte nicht ein Ereignis sein, in dem Menschen sich nur in ihrem eigenen Leben bewegen; in ihrem eigenen Haus alleine speisen. Mögen die Tage im Ramadan tief im Herzen empfunden werden, mit all seiner Schönheit und in Gemeinsamkeit, zusammen mit Armen und verwundeten Menschen.

Wir erbitten Gott, dass er uns im Monat Ramadan Frieden, Zufriedenheit und Wohlbehagen gibt, unsere Tafel mit seinem Segen und Frömmigkeit füllt.

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